Eine Klientin von mir war während einer Fantasie-Reise tief in der Entspannung. Plötzlich sagte sie laut: „Ich sehe ganz viele bunte Kreise!“ Ich wurde etwas nervös, denn damit konnte ich natürlich nichts anfangen. Aber ich sah, dass sie immer noch ganz entspannt und ruhig war, also ließ ich sie in diesem Zustand und führte den Prozess bis zum Ende weiter. Nachdem ich sie wieder in die Aufmerksamkeit gebracht hatte, fragte ich sie, was das mit den bunten Kreisen auf sich hatte. Meine Klientin erzählte mir, dass dies eine sehr alte Kindheitserinnerung gewesen sei, an die sie lange Zeit nicht mehr gedacht hatte. Als Kind habe sie oft in ihrem Zimmer gesessen und habe sich dieses gefüllt mit bunten Kreisen vorgestellt. Sie war begeistert, dass sie sich daran wieder erinnern konnte.
Wenn ich Menschen frage, wie sie entspannen, bekomme ich üblicherweise die Standardantwort: Lesen, Fernsehen schauen, Alkohol, Sex. Das ist natürlich alles schön, aber es ist keine Entspannung. Wenn Sie entspannt wären, könnten Sie kein Buch halten, der Fernseher wird eingeschaltet, um gespannt zu sein, und über Sex ohne Spannung muss ich wohl nichts sagen.
Entspannung ist ein ganz bewusster und individueller Akt, den man zulassen muss. Was man dort sieht und/oder findet, ist nicht immer schön und oftmals überraschend. In einer Entspannungsphase kann viel passieren, und was passiert, kann niemand im Voraus sagen. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum dies viele Menschen nicht zulassen wollen oder können.
Schön ist es, wenn dann jemand da ist, der einen auffangen oder mit dem man einen schönen Moment teilen kann.
Am 09.12.19 ist mein Vater im Krankenhaus gestorben. Mein Vater ist 87 Jahre alt geworden, hatte ein ausgefülltes Leben, viel gesehen und erlebt, hatte gute und schlechte Zeiten, hat viel gelacht und viel erreicht. Er hatte ein Leben und wenn man das am Ende sagen kann, ist es doch wunderbar. Ich war sehr traurig, weil wir uns sehr nahestanden. Zusätzlich fühlte ich aber auch Erleichterung, weil klar war, dass er nie wieder in sein altes selbstbestimmtes Lebens hätte zurückkehren können. Das hat mich erschrocken und ich wusste im ersten Moment nicht wie ich damit umgehen sollte. Es war ein Prozess der einige Zeit gedauert hat. Da musste ich durch und das war auch gut so. Ich hatte Menschen an meiner Seite, die mir geholfen haben, mental und ganz praktisch.
Trauer ist, wie so viele Emotionale Zustände, schlecht zu erklären, weil es kein Patentrezept gibt. Leider gibt es nicht die eine Maßnahme oder Intervention die man umsetzt und alles wird gut. Es gibt auch keine Zeitvorgabe, wie lange Trauer dauert. Aber ganz klar ist, irgendwann muss es vorbei sein. Ansonsten sterben an einem Tag zwei Menschen und das kann ja nicht das Ziel sein.
In meiner Zeit als ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Palliativstation hatte ich die Gelegenheit mit sehr vielen Menschen, Patienten, An- und Zugehörigen zu reden. Eine Palliativstation ist nicht die Sterbeabteilung in einem Krankenhaus, obwohl dieses Gerücht sich sehr nachhaltig hält. Was allerdings klar ist, ist dass bei den Patienten in der Palliativstation das Ende deutlich näher ist als der Anfang. Trotz der besonderen Situation gab es viele Momente bei denen herzlich gelacht und auch herzlich geweint wurde. Beides hat seine Zeit.
Gehen Sie diesen Prozess nicht allein, holen Sie sich Unterstützung.
Wir treffen auf sie in jedem Abschnitt unseres Lebens. Manchmal suchen wir sie uns selbst aus, manchmal fallen sie uns in den Schoss und das zu einem Zeitpunkt, an dem wir sie wirklich nicht gebraucht hätten. Manchmal kommt auch jemand um die Ecke und sagt so Sachen wie: „Kannst Du das mal bitte übernehmen, Du machst das doch so toll!“ Herausforderungen is a bitch! … zumindest können sie es sein.
Herausforderungen bedeuten auch immer Veränderung und das haben wir Menschen halt nicht so gern. Das Gehirn muss sich bei jeder neuen Herausforderung neu vernetzen und das ist anstrengend. Es hat einen Grund, warum unser Gehirn ca. 20 % unserer gesamten Energie verbraucht, aber nur ca. 3 % unseres Gesamtgewichts ausmacht. Aber keine Sorge, die nächste Herausforderung steht bestimmt schon wieder parat und wenn das der Fall ist, sprechen Sie mit mir!
Warum es 2021 immer noch ein Thema ist, Schwul oder Lesbisch zu sein, ich weiß es leider nicht. Ich weiß aber sehr wohl, was für ein belastendes Thema es für die Betroffenen ist und was es für Auswirkungen haben kann, sich zu outen. Coming out ist eben auch kein einmaliger Prozess, sondern es passiert immer wieder, wenn wir neue Menschen kennenlernen oder einen neuen Arbeitsplatz übernehmen. Wie schön ist es dann, wenn man in sich selbst ruht und nicht nur auf die Meinungen von außen angewiesen ist.
Ich hoffe sehr, dass Menschen, die ein psychisches Problem haben, gut betreut werden. Dass sie einen Arzt, Psychotherapeuten oder eine Institution finden, die ihnen nachhaltig hilft und sie unterstützt. Aber wer kümmert sich um An- und Zugehörige? Wer erklärt ihnen, womit während der Behandlung zu rechnen ist? Wer spricht über deren Herausforderungen und Nöte, die im Alltag auftreten können? Wer hat ein offenes Ohr, wenn es darum geht, einfach mal sein Herz auszuschütten? Gern stehe ich Ihnen zur Verfügung und unterstütze Sie gern.
Hattest Du schon einmal Liebeskummer? Wurde Dir schon einmal das „Herz gebrochen“?
Ein fürchterlicher Schmerz, den man keinem wünscht, außer dem, der dafür verantwortlich ist. Dass Zeit alle Wunden heilt, glaubt man in diesen Momenten nicht. Aber die gute Nachricht ist, es ist wirklich so! Allerdings sollte die Zeit bis dahin möglichst kurz sein und nicht länger anhalten als unbedingt nötig. Auf der anderen Seite ist die Zeit wichtig und richtig genutzt, kann sie völlig neue Optionen für das weitere Leben öffnen.
Reden Sie mit mir und wir schauen gemeinsam wohin Sie der Weg führt.